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Weltfrauentag (Meinungsbeitrag vom 8. März 2010)

English version

Am 8. März ist Weltfrauentag. In dieses Jahr fällt auch der 15. Jahrestag der Vierten Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen, die in Peking stattfand. Vor fünfzehn Jahren traten 189 Länder einer Aktionsplattform bei, die die Notwendigkeit bekräftigte, sich für die Gleichberechtigung von Frauen beim Zugang zu Bildung, Gesundheitsfürsorge, Arbeitsplätzen, Krediten und weiterem einzusetzen. Sie unterstrich, wie wichtig es ist, dass Frauen vollständig am wirtschaftlichen und politischen Leben ihrer Länder teilhaben können und dass ihr Recht, frei von Gewalt zu leben, geschützt wird. Auf dieser Konferenz erklärte die damalige First Lady Hillary Rodham Clinton: Menschenrechte sind Frauenrechte und Frauenrechte sind Menschenrechte.

Im Sinne dieser Konferenz haben die Vereinigten Staaten an der Einbindung von „Frauenthemen" in die allgemeine Außenpolitik gearbeitet. Es ist eine Frage der Menschenrechte, wenn im fortdauernden Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo massenhaft sexuelle Gewalt als Mittel der Kriegsführung eingesetzt wird. Es ist eine Frage der Menschenrechte, wenn Frauen von den Friedensverhandlungen, die Einfluss auf ihr Leben haben, ausgeschlossen sind. Und es ist eine Frage der Menschenrechte, wenn Frauen und Mädchen von Menschenhändlern wie Eigentum behandelt und wenn Mädchen im Kindesalter zu einer Eheschließung gezwungen werden.

Frauenrechte sind Menschenrechte und Frauenfragen sind Menschenrechtsfragen. Sie gehen über traditionelle Problemfelder hinaus und sind von zentraler, nicht von peripherer, Bedeutung. Es sind Fragen der internationalen Entwicklung: Studie um Studie hat gezeigt, dass Hilfe für Frauen eine Investition in ganze Gemeinden ist und dass Ausbildungsprogramme Frauen zu Motoren des Wirtschaftswachstums machen. Es sind auch Fragen des Friedens und der Sicherheit: Wenn Frauen in Konflikten überall auf der Welt zur Zielscheibe werden, brechen Gesellschaften auseinander und werden instabil; die Orte, an denen Frauen am stärksten vom öffentlichen Leben ausgeschlossen und in ihrem Leben eingeschränkt werden, sind auch die Orte, an denen extremistische Ideologien einen guten Nährboden finden. Der Status von Frauen ist ein Indikator für den politischen und wirtschaftlichen Gesundheitszustand eines Landes.

Frauenfragen sind ein entscheidender Bestandteil der dringendsten transnationalen Probleme, mit denen wir heute konfrontiert sind, und alle Menschen sollten ihnen Beachtung schenken, Männer und Frauen, von der Basis bis zu den Politikern, im politischen Leben und darüber hinaus. Überall auf der Welt ist Gewalt gegen Frauen endemisch. Sie zu beenden erfordert die Beteiligung aller, auch eine aktive Rolle und vernehmbare Stimme von Männern sowie führender Geistlicher beiderlei Geschlechts. Die Vereinigten Staaten unterstützen Programme überall auf der Welt, damit ihre Stimmen gehört werden.

Trotz des Versprechens so vieler Länder im Jahr 1995, die Diskriminierung zu beenden, die der Welt die Talente vorenthält, die sie so dringend benötigt, machen Frauen immer noch die Mehrheit derjenigen aus, die in Armut leben und einen schlechten Gesundheitszustand haben und unterernährt sowie ungebildet sind. Der stillen Mehrheit auf der Welt, die Gleichberechtigung für Frauen befürwortet, sagen wir: Es ist jetzt an der Zeit, dass den Worten Taten folgen.

Wir freuen uns auf eine Zeit in der am Weltfrauentag rückblickend der historische Weg der Frauen hin zur Gleichberechtigung gefeiert wird – eine Zeit, in der jeder Tag Frauen und Männern gleichermaßen gehört und jeder Tag ein guter Tag für die Menschenrechte ist.