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Kanzlei am Pariser Platz

Geschichte der Botschaft

Inschrift in der Rotunde

Inschrift in der Rotunde

In den letzten 50 Jahren wurden die Bestrebungen tausender Amerikaner und Deutscher von der kühnen Vision eines „ungeteilten und freien" Europa geleitet. Die Partnerschaft hielt unglaublichem Druck stand – und erzielte außerordentliche Ergebnisse. Die letzten 50 Jahre transatlantischer Beziehungen sind ein herausragendes Kapitel in der Geschichte der Diplomatie. Am Anfang des 21. Jahrhunderts wurde mit dem Bau einer neuen Amerikanischen Botschaft in einem wiedervereinigten Berlin begonnen. Die Entscheidung des Außenministeriums, an den historischen Standort am Pariser Platz zurückzukehren, symbolisiert die Unterstützung der Vereinigten Staaten für ein wiedervereinigtes Deutschland und das amerikanische Engagement für eine starke transatlantische Partnerschaft.

Die Geschichte der diplomatischen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Deutschland reicht in das Jahr 1797 zurück. John Quincy Adams (der Sohn von Präsident Adams und später 6. Präsident der Vereinigten Staaten) wurde zum bevollmächtigten Gesandten in Preußen ernannt. Der erfahrene Diplomat John Quincy Adams war der erste ständige Vertreter der Vereinigten Staaten in einem deutschsprachigen Land. Er wurde nach drei Jahren in Den Haag nach Berlin versetzt und richtete sich in einer Residenz an der Ecke Friedrichstraße/Behrenstraße ein. Zu dieser Zeit und bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jh. mieteten amerikanische Diplomaten Büro- und Wohnräume an. Folglich wechselte die Botschaft in Berlin ihren Standort mehrfach.

Das Palais Blücher am Pariser Platz 2 wurde 1930 im Rahmen einer umfassenderen Initiative des Außenministeriums zum Erwerb von Grundstücken im Ausland gekauft. Die New York Times berichtete, dass die neue Botschaft in Berlin am Pariser Platz "zweifelsohne das eindrucksvollste und schönste Quartier eines Botschafters in der deutschen Hauptstadt sein wird". Indes brannte das Gebäude vor dem Ankauf der Botschaft völlig aus. 1939 zog ein Teil der Botschaft von der Bendlerstraße 39 in das wieder hergerichtete Gebäude, aber dieser Einzug war von kurzer Dauer. Das im Krieg stark beschädigte Palais Blücher wurde im April 1957 von der ostdeutschen Regierung abgerissen. Bis die Berliner Mauer im November 1989 fiel, gehörte das Grundstück am Pariser Platz 2 zur Sperrzone an der Grenze zwischen Ost- und Westberlin.

Mit dem Fall der Mauer 1989 wurden die Amerikanische Botschaft zu der DDR in der Neustädtischen Kirchstraße 4/5 und die diplomatische Vertretung der Vereinigten Staaten in Westberlin in der Clayallee zur „Außenstelle der Amerikanischen Botschaft in Berlin" zusammengefügt. Die offizielle Verlegung des Sitzes der Amerikanischen Botschaft von Bonn in das Gebäude in der Neustädtischen Kirchstraße in Berlin fand am 7. Juli 1999 statt – dies kennzeichnete das Ende einer Übergangszeit, in der die diplomatischen Vertretungen der Vereinigten Staaten in Bonn und Berlin unter der Formel "Eine Botschaft, zwei Standorte" tätig waren.

Das Gebäude in der Neustädtischen Kirchstraße ist jedoch ebenfalls nur eine vorübergehende Adresse. 1992 kündigte die amerikanische Regierung Pläne an, auf dem Grundstück der Vereinigten Staaten am Pariser Platz eine neue Botschaft zu errichten. Das heutige Konzept für die Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin ging aus dem umgestalteten ursprünglichen prämiierten Wettbewerbsentwurf der Architekten Moore Ruble Yudell aus Santa Monica (Kalifornien) von 1996 hervor. Die Architekten arbeiteten eng mit dem US-Außenministerium und den Planungsbehörden der Stadt Berlin zusammen, um örtlichen, sicherheitspolitischen und programmatischen Anforderungen gerecht zu werden.

Die neue Amerikanische Botschaft wird die letzte Lücke am historischen Pariser Platz schließen. Das Gebäude reicht bis zur Kreuzung Behrenstraße/Ebertstraße und ergänzt das historische Stadtzentrum Berlins und seine urbanen Parkflächen.

Eine Botschaft ist ein greifbares Symbol der Präsenz, Identität und diplomatischen Absichten einer Nation im Ausland. Die neue amerikanische Botschaft am Pariser Platz wird sich in die Architektur dieses überaus historischen Ortes im Herzen Europas einfügen, gleichzeitig aber auch ein Spiegel der Vereinigten Staaten sein.

(Thema des Monats, 2008)

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