US-Notenbank erweitert „Operation Twist“: Federal Reserve hilft lahmender Wirtschaft mit Milliardenprogramm

Aktualisiert am Mittwoch, 20.06.2012, 18:52
The Federal Reserve building is seen in Washington
REUTERS Das Gebäude der US-Notenbank in Washington
Diese Entscheidung der US-Notenbank wurde mit Spannung erwartet: Mit einem Milliardenprogramm will die Fed die langfristigen Zinsen weiter senken. Den Leitzins beließen die Notenbanker auf einem schon niedrigen Niveau.
Die US-Notenbank Federal Reserve greift der lahmenden Wirtschaft damit weiter unter die Arme. Sie beschloss am Mittwoch, ihre in diesem Monat auslaufende „Operation Twist“ bis Ende des Jahres zu verlängern und dafür rund 267 Milliarden Dollar in die Hand zu nehmen. Durch ein Umschichten ihrer Vermögensbestände will sie die langfristigen Zinsen weiter senken und damit Kredite tendenziell billiger machen. Die Entscheidung war auch in Europa mit Spannung erwartet worden.

Den bereits ultraniedrigen Leitzins beließen die Notenbanker um Fed-Präsident Ben Bernanke in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Zugleich erneuerte die Notenbank ihr Bekenntnis, den Schlüsselzins bis mindestens Ende 2014 auf sehr niedrigem Niveau zu belassen.

US-Notenbank wird langlaufende Papiere kaufen

Im Rahmen der neuen „Operation Twist“ wird die Notenbank bis Ende des Jahres weiterhin langlaufende Papiere kaufen. Zugleich sollen kurzlaufende Vermögenswerte abgestoßen werden. Eine erste Runde solcher Käufe im Volumen von 400 Milliarden Dollar läuft diesen Monat aus. Die US-Zentralbanker sind nach eigener Aussage bereit, wegen „bedeutender Abwärtsrisiken“ für die Konjunktur weitere Maßnahmen zu ergreifen, falls dies notwendig werde.
Auf den Ankauf von Staatsanleihen in großem Stil verzichtete die Fed allerdings und fuhr damit im Kampf gegen die Wirtschaftskrise nicht ihr schwerstes Geschütz auf. Einige Experten hatten darauf spekuliert, dass die Fed eine weitere Runde einer geldpolitischen Lockerung – im Fachjargon QE 3 genannt – einleiten würde.
ps/dpa/Reuters
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Leser-Kommentare (1)
20.06.2012 1 Antwort
Man dürfte keinen Dollar mehr annehmen

von kritischer_Lemming

Ein Währungsmittel, das beliebig nachgedruckt wird, ist nicht mehr das wert, was auf dem Schein steht. Mit diesen Milliarden werden Firmen und Rohstoffe im Ausland gekauft. Antwort schreiben

  • Nicht nur das...

    von Chris95 20.06.2012

    für dieses wertlose grüne Papier in Form von Leutziffern auf Plasmabildschirmen verschenken wir momentan auch noch unsere Autos im großen Stil und einige sind auch noch stolz darauf.

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