Totenmaske, Immanuel Kant

Plastische Objekte

7806

Sammlung am Centrum für Anatomie, Charité

Die Totenmaske des Philosophen Immanuel Kant fand sich 1999 durch einen Zufall in den Beständen der Anatomischen Sammlung der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um den einzigen erhalten gebliebenen Originalabguss. Unmittelbar nachdem der große Denker am 12. Februar 1804 verstorben war, hatte Andreas Knorre, Maler und Dozent an der Königsberger Kunstschule, die Gesichtszüge Kants in drei Versionen abgeformt. Eine Larve gelangte in den Besitz des Berliner Bildhauers Johann Gottfried Schadow, der sie zusammen mit anderen Vorlagen zur Gestaltung jener Kant-Büste nutzte, die Einzug in die Ehrengalerie der Walhalla bei Regensburg hielt. Danach gelangte die Totenmaske in die Anatomische Sammlung der neu gegründeten Berliner Universität. Sie zeigt die Gesichtszüge des Verblichenen in aller Schonungslosigkeit. Karl Heinz Clasen bemerkt dazu in seinem Werk Kant-Bildnisse (1924): »Durch die vollständige Abmagerung - nur die Haut liegt noch auf den Knochen - treten alle Einzelheiten des Schädels deutlich in Erscheinung. Die Nase steht schief. Ein einziger, vorstehender Zahn verschiebt den Mund nach rechts.« TS

Totenmaske, Immanuel Kant
© Charité: Centrum für Anatomie, Birgit Formann; Humboldt-Universität zu Berlin

Totenmaske von Immanuel Kant

1804

Johann Gottfried Schadow, Bildhauervorlage

Andreas Knorre

29 x 19 x 23

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