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CGIAR: Consultative Group on International Agricultural Research
Nourishing the Future through Scientific Excellence

Eine strategische Partnerschaft zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft in Entwicklungsländern

Die Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) ist ein strategisches Bündnis von Staaten, internationalen und regionalen Organisationen und privaten Stiftungen. Dieses Bündnis unterstützt 15 internationale Agrarforschungszentren, welche eng mit nationalen Agrarforschungseinrichtungen, dem privaten Sektor und nichtstaatlichen Organisationen kooperieren. Die CGIAR nutzt neueste Erkenntnisse der Agrarwissenschaft, um Armut zu reduzieren, die Ernährung und Gesundheit der Menschen nachhaltig zu verbessern, landwirtschaftliches Wachstum zu fördern und zum Umweltschutz beizutragen.

Sicherung der Ernährung in der Zukunft durch hervorragende wissenschaftliche Leistungen sichern

Warum landwirtschaftliche Forschung so wichtig ist

Steigende Nahrungsmittelpreise, Sorgen um den weltweiten Klimawandel, die Energiekrise und ein neu erwecktes Interesse an Biokraftstoffen sorgen für völlig neue Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Landwirtschaft und beim Management natürlicher Ressourcen.

Diese globalen Trends betreffen zwar Menschen überall, sind aber für die ca. 2,1 Milliarden Menschen, die von weniger als 2 US-Dollar am Tag leben, mit besonders hohen Risiken und Konsequenzen verbunden. Ungefähr drei Viertel dieser Menschen leben in ländlichen Gegenden und hängen für ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt von der Landwirtschaft ab.

Darüber hinaus werden höhere Nahrungsmittel- und Energiepreise arme Verbraucher dazu zwingen, Ausgabenkompromisse einzugehen, wodurch ihre Möglichkeiten zur Verbesserung des Lebensstandards drastisch reduziert werden.

Der Klimawandel belastet durch die Verschlechterung der Wachstumsbedingungen für Nutzpflanzen die Kapazität der landwirtschaftlichen Nutzflächen weiter, und das zur Armutsreduzierung unabdingbare Produktivitätswachstum wird dadurch bedroht. Wissenschaftler schätzen, dass durch die steigenden Temperaturen und Änderungen bei den Niederschlägen eine Reduzierung der landwirtschaftlichen Produktion um bis zu 50 Prozent in vielen afrikanischen Ländern und um bis zu 30 Prozent in Zentral- und Südasien zu befürchten ist.

Verstärkte Investitionen in die Agrarwissenschaften auf nationaler und internationaler Ebene sind unabdingbar, um diesen neuen und vielschichtigen Herausforderungen zu begegnen. Darüber hinaus müssen insbesondere solche Forschungsarbeiten vorangetrieben und vermehrt durchgeführt werden, die Innovationen fördern, landwirtschaftliche Produktionssteigerungen ermöglichen und insbesondere armen Menschen auf dem Land zugute kommen, während gleichzeitig natürliche Ressourcen wie Wasser, Wälder und Fischereien geschützt werden.

Laut dem Weltentwicklungsbericht 2008 haben sich Investitionen in die Agrarforschung „sehr bezahlt gemacht“ und eine durchschnittliche Renditerate von 43 Prozent bei 700 in Entwicklungsländern beurteilten Entwicklungsprojekten ergeben. Leistungsfähige Programme zur relevanten und effektiven Forschung müssen auf der internationalen Entwicklungsagenda eindeutig ganz oben stehen, wenn die Millennium Development Goals der Halbierung von Hunger und Armut bis 2015 erfüllt und diese Errungenschaften auch auf die kommenden Jahrzehnte ausgeweitet werden sollen.

Eine sich weiter entwickelnde strategische Partnerschaft

Die 1971 gegründete Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) ist eine strategische Partnerorganisation, deren 64 Mitglieder 15 internationale Zentren unterstützen und mit Hunderten von staatlichen wie nichtstaatlichen Organisationen sowie Privatunternehmen weltweit zusammenarbeiten. Zu den CGIAR-Mitgliedern zählen 21 Entwicklungs- und 26 Industrieländer, vier Kosponsoren sowie 13 andere internationale Organisationen. Derzeit sind mehr als 8.000 CGIAR-Wissenschaftler und Mitarbeiter in über 100 Ländern weltweit aktiv.

Die CGIAR führt bahnbrechende Forschungsarbeiten durch, um ein nachhaltiges landwirtschaftliches Wachstum zu fördern, das den Armen durch bessere Nahrungsmittelsicherheit, bessere Ernährung und Gesundheit, höhere Einkommen und verbessertes Management natürlicher Ressourcen zugute kommt. Die aus den kooperativen Forschungsunternehmungen der CGIAR entwickelten neuen Nutzpflanzensorten, neuen Kenntnisse und Produkte werden Einzelpersonen und Organisationen zur Verfügung gestellt, die auf der ganzen Welt an einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Entwicklung arbeiten.

Prioritäten der CGIAR-Forschung:

  • Reduzierung von Hunger und Unterernährung durch Erzeugung von mehr und besseren Nahrungsmitteln durch genetische Verbesserung
  • Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Biodiversität sowohl in situ als auch ex situ
  • Förderung von Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Entwicklung durch landwirtschaftliche Diversifizierung und durch Verbrauchsgüter und Produkte von hohem Wert
  • Gewährleistung eines nachhaltigen Managements und des Schutzes von Wasser, Land und Wäldern
  • Verbesserung von Richtlinien und Förderung institutioneller Innovationen

Eine kritische Aufgabe für elf der CGIAR-Zentren ist die Leitung internationaler Genbanken, in denen die genetischen Pflanzenressourcen bewahrt und zur Verfügung gestellt werden, die die Grundlage der Nahrungssicherheit weltweit darstellen.

Darüber hinaus implementiert die CGIAR mehrere innovative „Challenge-Programme“, die das Ziel haben, ernst zu nehmenden globalen oder regionalen Problemen zu begegnen. Die Challenge-Programme werden durch Forschungspartnerschaften auf breiter Basis implementiert und mobilisieren Wissen, Technologie und Ressourcen, um diese und andere Probleme wie z. B. Mikronährstoffdefizite anzugehen, die mehr als drei Milliarden Menschen betreffen, oder Wasserknappheit, von der bereits ein Drittel der Bevölkerung der Erde betroffen ist, sowie den Klimawandel, der eine große Bedrohung der Lebenshaltung der Landbevölkerung in Entwicklungsländern weltweit darstellt.

Die CGIAR strebt stets nach hervorragenden Leistungen und Ergebnissen. Im Jahr 2008 findet eine Change Management Initiative statt, die gewährleisten soll, dass die CGIAR in dieser sich schnell verändernden externen Umwelt so positioniert ist, dass neue Technologien und Kenntnisse entwickelt werden können, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Diese Initiative wird in einer zukunftsorientierten Strategie für die CGIAR kulminieren.

Die CGIAR steht allen Ländern und Organisationen offen, die sich verpflichten, eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung zu fördern, und bereit sind, finanziell, mit Personal und technischen Ressourcen zu diesem Ziel beizutragen. Die Mitgliedschaft der CGIAR wurde im Lauf der Zeit erweitert und diversifiziert, und die CGIAR erwartet auch in Zukunft einen Zuwachs. Im Jahr 2006 beliefen sich die Ausgaben der CGIAR auf 458 Millionen US-Dollar. Das ist die größte Einzelinvestition zur Mobilisierung der Wissenschaft zugunsten der armen Landbevölkerung weltweit.

Ohne öffentliche Investitionen in die internationale Landwirtschaftsforschung durch die CGIAR:

  • wäre die weltweite Produktion um 4 bis 5 Prozent niedriger
  • würden Entwicklungsländer 7 bis 8 Prozent weniger Nahrungsmittel erzeugen
  • wären die Nahrungs- und Futtermittelpreise weltweit um 18 bis 21 Prozent höher
  • wären 13 bis 15 Millionen mehr Kinder unterernährt

Für jeden in CGIAR-Forschung investierten US-Dollar werden in Entwicklungsländern (also dort, wo sie am dringendsten benötigt werden) zusätzliche Nahrungsmittel im Wert von neun US-Dollar erzeugt. Es ist klar belegt: Landwirtschaftliches Wachstum mindert Armut und Hunger.

Vorteile für die Armen und die ganze Erde

Internationale Landwirtschaftsforschung liefert erwiesenermaßen hervorragende Ergebnisse, um den zentralen Entwicklungs- und Umweltherausforderungen von heute zu begegnen.

Die von den von der CGIAR unterstützten Zentren und ihren Partnern gelieferten Forschungsergebnisse haben hinsichtlich der Hungerreduzierung und gesteigerter Einkommen von Kleinbauern in vielen Entwicklungsländern signifikante Verbesserungen bewirkt. CGIAR-Forschung ist aber nicht nur auf die landwirtschaftliche Produktivität beschränkt, sondern umfasst eine Vielzahl von Initiativen im Zusammenhang mit Wasser, Biodiversität, Wälder, Fischereien und Naturschutz. Die Gruppe hat nachhaltige Management- und Naturschutzpraktiken in diesen Sektoren vorangetrieben und dadurch Millionen Hektar Wald und Grasland geschützt, die Biodiversität bewahrt und die Devastierung verhindert.

Hier einige Beispiele der Forschungsergebnisse:

  • Erfolgreiche biologische Kontrolle der Maniok-Schmierlaus und der grünen Maniokspinnmilbe, beides sehr zerstörerische Schädlinge eines wichtigen Grundnahrungsmittels im Afrika südlich der Sahara; Der ökonomische Nutzen dieser Arbeit allen wird auf mehr als 4 Milliarden US-Dollar geschätzt und reicht aus, um fast die gesamten CGIAR-Forschungskosten, die bis jetzt für Afrika aufgewendet wurden, zu decken.
  • Neue Reissorten für Afrika, sog. NERICAs, die die hohen Erträge asiatischer Reissorten mit der Widerstandsfähigkeit des afrikanischen Reises gegenüber örtlichen Schädlingen und Krankheiten kombinieren; Derzeit auf mehr als 200.000 Hektar in höher gelegenen Gebieten ausgesät, helfen NERICAs bei der Reduzierung der nationalen Reisimportkosten und bei der Generierung höherer Einkommen in ländlichen Gemeinden.
  • Mehr als 50 verschiedene Arten neu entwickelter dürreresistenter Maissorten werden auf insgesamt ca. 1 Million Hektar in Ost- und Südafrika angebaut.
  • Eine überschwemmungsresistente Version einer Reissorte wird auf sechs Millionen Hektar in Bangladesch angebaut. Die neue Sorte ermöglicht Bauern zwei bis drei Mal höhere Erträge als mit der nichtresistenten Version bei längerer Überschwemmung der Reisanbaufläche, was aufgrund des Klimawandels immer öfter vorkommen wird.
  • Weit verbreitete Annahme ressourcensparender Zero Till-Technologie (Landwirtschaft ohne Pflügen) in den lebenswichtigen Reis- und Weizensystemen Südasiens; Diese Technologie wird von fast einer halben Million Bauern auf mehr als 3,2 Millionen Hektar angewendet und hat durch höhere Erträge, geringere Produktionskosten und Wasser- und Energieeinsparungen bereits einen geschätzten Nutzen von 147 Millionen US-Dollar erbracht.
  • Ein Agrarforstsystem namens „Düngebaumbrachen“ zur Erneuerung der Bodenfruchtbarkeit in Südafrika unter Einsatz von Ressourcen, die auf den Bauernhöfen bereits zur Verfügung stehen; Mehr als 66.000 Farmer haben diese Technologie in Sambia übernommen, wo die Nahrungsmittelsicherheit dadurch verbessert und Umweltschäden reduziert werden konnten. Das System wird derzeit auf die vier Nachbarländer ausgeweitet.
  • Von Umweltschützern zur Überwachung von ca. 37 Millionen Hektar Wald verwendete Informationen und Hilfsmittel, die zu einem besseren Management dieser immer selteneren Ressource führen und zu einem nachhaltigeren Lebensunterhalt für Waldbewohner führen;
  • Entwicklung einer neuen Methode zur Feststellung von Aflatoxin, einem tödlichen Gift, das Nutzpflanzen infiziert und sie für den Konsum vor Ort oder den Export unbrauchbar macht, die Bauern im gesamten Afrika südlich der Sahara zugute kommt; Diese Technologie konnte in Kombination mit einer neuen biologischen Kontrollmethode erwiesenermaßen Aflatoxin um fast 100 Prozent reduzieren und hilft, diese gefährliche Gesundheitsbedrohung insbesondere für Kinder zu reduzieren und dabei Millionen von US-Dollar an ausgefallenen Exporterträgen einzusparen.
  • Eine einfache Methode zur Integration von Landwirtschaft und Aquakultur zur Steigerung der Einkommen und Nahrungsmittelvorräte im südlichen Afrika, wo die Anzahl zur Verfügung stehender landwirtschaftlicher Arbeitskräfte durch die verheerende HIV/AIDS-Epidemie stark abgenommen hat; bei groß angelegten Testversuchen in Malawi konnte die Methode das Einkommen von 1200 Haushalten verdoppeln und den Fischkonsum dramatisch steigern.
  • Ein neuer Ansatz zur Prognose der wahrscheinlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die wilden Verwandten von wichtigen Nutzpflanzen, die eine wichtige Genquelle darstellen und für die Klimabeständigkeit benötigt werden, sowie wertvolle Ergebnisse zu den wahrscheinlichen Auswirkungen der Biokraftstoffentwicklung in China und Indien auf die zunehmend knapperen Wasservorräte
  • Steigerung der Kleinmolkereiproduktion in Kenia zur Verbesserung der Ernährung von Kindern bei gleichzeitiger Arbeitsplatzbeschaffung; Dieses mehrfach ausgezeichnete Projekt mit Kleinmolkereien trug zu bis zu 80 Prozent der in diesem Land verkauften Milchprodukte bei und stärkte die lokale Kapazität zur Vermarktung von Milchprodukten.

Von der CGIAR unterstützte Zentren

Die 15 von der CGIAR unterstützten Zentren sind autonome Organisationen mit eigener Charta, eigenem Lenkungsausschuss und Generaldirektor und eigenem Personal. Die Wissenschaftler der einzelnen Zentren werden weltweit angeworben. Die CGIAR umfasst heute mehr als 8000 Wissenschaftlicher und Mitarbeiter in über 100 Ländern. 13 der CGIAR-Zentren befinden sich in Entwicklungsländern.

Africa Rice Center (WARDA)
Cotonou, Benin
www.warda.org

Bioversity International
Maccarese, Rom, Italien
www.bioversityinternational.org

Internationales Zentrum für tropische Landwirtschaft (CIAT, Akronym im Spanischen)
Cali, Kolumbien
www.ciat.cgiar.org

Center for International Forestry Research (CIFOR)
Bogor, Indonesien
www.cifor.cgiar.org

Internationales Zentrum zur Verbesserung von Mais und Weizen (CIMMYP, Akronym im Spanischen)
Texcoco, Mexiko
www.cimmyt.org

Internationales Kartoffelzentrum (CIP, Akronym im Spanischen)
Lima, Peru
www.cipotato.org

International Center for Agricultural Research in the Dry Areas (ICARDA)
Aleppo, Syrien
www.icarda.org

International Crops Research Institute for the Semi-Arid Tropics (ICRISAT)
Patancheru, Andhra Pradesch, Indien
www.icrisat.org

International Food Policy Research Institute (IFPRI)
Washington, D.C., USA
www.ifpri.org

International Institute of Tropical Agriculture (IITA)
Ibadan, Nigeria
www.iita.org

International Livestock Research Institute (ILRI)
Nairobi, Kenia, und Addis Abeba, Äthiopien
www.ilri.org

International Rice Research Institute (IRRI)
Los Baños, Philippinen
www.irri.org

International Water Management Institute (IWMI)
Colombo, Sri Lanka
www.iwmi.cgiar.org

World Agroforestry Centre (ICRAF)
Nairobi, Kenia
www.worldagroforestrycentre.org

WorldFish Center
Penang, Malaysia
www.worldfishcenter.org

CGIAR-Mitglieder

Die Leistungen der CGIAR werden durch das Engagement und die Unterstützung der 64 Mitglieder und Hunderter Kooperationsorganisationen ermöglicht, aus denen die CGIAR-Partnerschaft besteht.

Afrikanische Entwicklungsbank
Arab Fund for Economic and Social Development
Arabische Republik Ägypten
Asiatische Entwicklungsbank
Australien
Bangladesch
Belgien
Brasilien
China
Côte d’Ivoire
Dänemark
Deutschland
Finnland
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
Europäische Kommission
Ford Foundation
Frankreich
Gulf Cooperation Council of the Arab States
Indien
Indonesien
Inter-American Development Bank
International Development Research Centre
International Fund for Agricultural Development
Islamische Republik Iran
Irland
Israel
Italien
Japan
Kanada
Kellogg Foundation
Kenia
Kolumbien

Republik Korea
Luxemburg
Malaysia
Marokko
Mexiko
Neuseeland
Niederlande
Nigeria
Norwegen
Österreich
OPEC Fund for international Development
Pakistan
Peru
Philippinen
Portugal
Rockefeller Foundation
Rumänien
Russische Föderation
Schweden
Schweiz
Spanien
Südafrika
Syngenta Foundation for Sustainable Agriculture
Syrische Arabische Republik
Thailand
Türkei
Uganda
United Nations Development Programme (UN-Entwicklungsprogramm)
United Nations Environment Programme (UN-Umweltprogramm
Vereinigtes Königreich
Vereinigte Staaten von Amerika
Weltbank

 

CGIAR Sekretariat
1818 H Street, NW, MSN G6-601
Washington, DC 20433, USA
Tel. : +1 202 473 8951
Fax : +1 202 473 8110
E-Mail: cgiar@cgiar.org

July 2008